Sonderdienst

Waldbrandeinsatz in Frankreich
Waldbrandeinsatz in Frankreich 1024 576 BFKDO Korneuburg

Drastische Lage in Frankreich: 8100 Hektar verbannter Wald, eine Fläche die der Stadt Tulln an der Donau entspricht. Immer wieder aufflammende Brandherde konnten von den über 1000 französischen Feuerwehrleuten alleine nicht unter Kontrolle gebracht werden.
Darum suchte Frankreich, im Rahmen des #EUCP (Union Civil Protection Mechanism) um internationale Hilfe an.
In Abstimmung mit dem Bundesministerium für Inneres entsendete Niederösterreich das reduzierte EU-Modul “AT – Ground forest fire fighting using vehicles”, kurz GFFF-V, nach Hostens, südlich von Bordeaux.  

Seit Donnerstag, dem 11. August 2022 ist der Sonderdienst Wald- und Flurbrandbekämpfung des NÖ Landesfeuerwehrverbandes mit 27 Fahrzeugen und 74 Kameradinnen und Kameraden in der Nähe von Bordeaux, im Bereich von Hostens im Einsatz.
Aus dem Bezirk Korneuburg waren ein Hilfeleistungsfahrzeug 2 Waldbrand und acht Waldbrandspezialisten im Einsatz.
In Zusammenarbeit mit den Kräften aus Polen, Deutschland und Rumänien unterstützen sie die örtlichen Einsatzkräfte bei der Bekämpfung des großflächigen Waldbrandes.

Am Donnerstag, den 11. August 2022 brachen gegen 22 Uhr 27 Kameraden mit den Fahrzeugen Richtung Frankreich, darunter das HLF2-WB und zwei Mann der Freiwilligen Feuerwehr Stockerau, auf. Nach fast 30 Stunden Fahrzeit und 1700 zurückgelegten Kilometern erreichten sie das Einsatzgebiet.
Die restliche Mannschaft startete am nächsten Tag mittels Charterflug nach Bordeaux und wurden dann mittels Busses ins Camp gebracht, sodass am Samstagmorgen mit dem Einsatz begonnen werden konnte.  

Einsatzbeginn für die niederösterreichischen Waldbrandbekämpfer!
Den Mitgliedern bot sich das Bild von verbrannten Wäldern, verlassenen Geisterstädten und Rauchsäulen, die bereits von Weitem sichtbar waren. Der Einsatzauftrag besteht darin, eine bedrohte Siedlung vor den Flammen zu schützen. Immer wieder führten Glutnester zu erneuter Entzündung von Bodenfeuern, die drohten sich auszubreiten. Die Einsatzkräfte arbeiten sich in mühsamer Handarbeit Meter für Meter durch den Waldboden und löschen Glutnester, die bis zu einem Meter tief im Boden brannten. Diese körperlich anspruchsvolle Arbeit wurde durch die Außentemperaturen von über 30 Grad Celsius zudem erschwert.

Das niederösterreichische Kontingent arbeitet in zwei Schichten zu je 30 Einsatzkräfte, um der Mannschaft Erholungsphasen nach dem körperlich hochanstrengenden Einsatz zu ermöglichen und um eine längere Einsatzdauer pro Tag zu erreichen.  

Die Zusammenarbeit mit den französischen Einsatzkräften vor Ort läuft reibungslos. Ortskundige Lotsen der französischen Feuerwehr wurden in den Sonderdienst Waldbrandbekämpfung integriert, um einen raschen und zielgerichteten Einsatz zu ermöglichen. Auch die Zusammenarbeit mit den anderen EU-Modulen erfolgte erwähnenswert reibungslos und perfekt. Herzlichen Dank!

Der Kampf gegen die Glutnester hält an!
Trotz aller Löscherfolge und dem Zurückdrängen der Flammenwände lodert das Feuer munter im Erdreich weiter. Um der Wiederentzündung entgegenzuwirken, wurden in den bereits abgebrannten Bereich des Waldes mittels Wärmebildkameras nach Glutnestern gesucht und diese bekämpft. Diese Arbeit wird in der Randzone des verbrannten Gebietes zu intaktem Gebiet durchgeführt. Die Schwierigkeit liegt hier an der Tiefe der Glutnester, beziehungsweise an der raschen Ausbreitung der Glut über das Wurzelwerk der Kiefern.
Die Motivation in der Mannschaft ist trotz der harten Arbeit ungebrochen hoch. Die örtliche Bevölkerung ist für die Hilfe und Unterstützung durch die ausländischen Einsatzkräfte unglaublich dankbar und zeigt dies auch durch Banner und Plakate am Straßenrand.

Einsatzende für das Kontingent aus Niederösterreich
Mit dem 17. August 2022 endet der Einsatz in Frankreich für das Kontingent aus Niederösterreich und die Feuerwehrmitglieder aus Niederösterreich können in die Heimat verlegen.

Die Dankbarkeit für niederösterreichs Hilfseinsatz in Frankreich ist enorm
Mit großem Einsatzerfolg, einzigartigen Erfahrungen und vor allem viel Dankbarkeit der Bewohner von Hostens im Gepäck sind die Feuerwehrmitglieder aus Niederösterreich bereits auf der Heimreise. Um 7:00 Uhr in der Früh startete am 17. August der Fahrzeugkonvoi mit 26 Feuerwehrleuten seine 1700 Kilometer lange Fahrt. Die übrige Mannschaft übernimmt den Abbau des Camps und wird von einer Chartermaschine von Bordeaux nach Wien geflogen, wo sie gegen 20:30 Uhr eintreffen werden. 

Erste Kameraden wieder auf österreichischem Boden
Nachdem der Waldbrandeinsatz im französischen Hostens, nahe Bordeaux, für die niederösterreichischen Einsatzkräfte für beendet erklärt wurde, landete ein Charterflug mit 46 Kameraden am 17. August um 20:30 Uhr in Wien-Schwechat. Eine hohe Abordnung an Feuerwehrfunktionären, darunter LBD Dietmar Fahrafellner, begrüßte die Einsatzkräfte und bedankte sich für das große Engagement im Einsatz. 

Das restliche Kontingent von 26 Feuerwehrleuten, die mit den eingesetzten Fahrzeugen im Konvoi auf dem Weg zurück nach Österreich sind, ist bereits kurz vor der Ankunft beim geplanten Zwischenstopp in Colmar, 30 km entfernt von Mulhouse, im deutsch-französischen Grenzgebiet. Nach einer Übernachtung startet morgen Früh die Weiterfahrt Richtung Heimat.

Vollständige Rückkehr der niederösterreichischen Einsatzkräfte
Nachdem das erste Kontingent mit 46 Kameraden bereits gestern mittels Charterfluges in Wien gelandet ist, folgte am 18. August das zweite Kontingent mit 26 Feuerwehrleuten. 

Der Konvoi, bestehend aus 12 Fahrzeugen, passierte am späten Nachmittag die österreichische Grenze und erreichte in den Abendstunden Haag, wo eine Begrüßung durch eine Abordnung hoher Feuerwehrfunktionäre erfolgte. LBD Dietmar Fahrafellner bedankte sich dabei nochmals für das große Engagement im Einsatz. Auch Einsatzleiter LFR Josef Huber und Kommandant der Sondergruppe Waldbrand OBR Franz Spendlhofer waren Teil des Begrüßungskomitees. 

 

Fotos des Einsatzes: https://pixx.n.feuerwehr.gv.at/index.html?gs=gi8Udw04m4aDcRS24 

 

Fotos: SID-Team / NÖLFK, FF-Ernstbrunn, FF-Stockerau
Bericht: SID-Team / NÖLFK, ÖA-Team BFKDO-KO

Sonderdienst Waldbrandbekämpfung
Sonderdienst Waldbrandbekämpfung 800 533 BFKDO Korneuburg

Neuer Zugtruppkommandant aus dem Bezirk Korneuburg.

Zum neuen Zugtruppkommandant des Sonderdienstes Waldbrandbekämpfung des Zuges OST wurde Brandinspektor Roman Lackner, Kommandant Stellvertreter der Freiwilligen Feuerwehr Haselbach, ernannt.
Das Bezirksfeuerwehrkommando Korneuburg gratuliert BI Roman Lackner auf diesem Weg und wünscht ihm alles Gute für diese neue und vor allem herausfordernde Aufgabe.

 

Foto:
links Zugskommandant OBI Manfred Trauner
rechts Zugtruppkommandant BI Roman Lackner