Staffelübung

Staffelübung in Enzersfeld
Staffelübung in Enzersfeld 1024 682 Bezirksfeuerwehrkommando Korneuburg

Am 25. Oktober fand – zum bereits fünften Mal – die sogenannte Staffelübung bei der Freiwilligen Feuerwehr Enzersfeld statt. Bei hervorragendem Herbstwetter fanden sich rund 20 Kameraden im Feuerwehrhaus ein, um den Nachmittag gemeinsam, ganz im Zeichen der Feuerwehr, zu verbringen.

Die Kameraden hatten die Möglichkeit, an insgesamt drei Übungen, die ab 13:30 Uhr stattfanden, teilzunehmen. Dabei stand ihnen frei, an allen Übungen teilzunehmen oder zwischendurch zu den Szenarien um 15:00 bzw. 16:30 Uhr einzusteigen.

Nach einer kurzen Begrüßungsrunde durch die diesjährigen Organisatoren, dem 1. Zugskommandanten sowie dem 1. und 2. Zugtruppkommandanten, ging die erste Alarmierung auf den Fahrzeug-Tablets ein.

Teil 1 – 13:30 Uhr

Übung 1 – Verkehrsunfall, PKW gegen Strommast

Gemeinam mit dem Rüstlöschfahrzeug (RLF) wurde das Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) zu einem Verkehrsunfall auf Höhe Satzgasse 10 alarmiert. Aus unbekannter Ursache prallte ein PKW gegen einen Strommast. Der Fahrer des Fahrzeugs war bewusstlos und musste umgehend befreit und an die Rettungskräfte übergeben werden.

Der Einsatzleiter entschied sich, den entstandenen Brand mittels Schnellangriffseinrichtung des RLFs zu bekämpfen. Besonders musste hierbei auf den Sicherheitsabstand bei einer Spannung von unter 1000 Volt geachtet werden.

Nachdem es in der Zwischenzeit zu einer Abschaltung der entsprechenden Leitung durch den Netzbetreiber gekommen war, wurde die verletzte Person mittels Schaufeltrage gerettet und aus dem Gefahrenbereich in Richtung Rettung getragen. Bei der Rettung wurde besonders auf die Sicherheit und Betreuung des Fahrers geachtet. So wurde z.B. eine Airbag-Spinne am Lenkrad angebracht. Diese verhindert ein unkontrolliertes Auslösen des Airbags während der Rettung.

Übung 2 – Person in Notlage, medizinischer Notfall – Person auf Hochstand

Zu diesem Geschehen wurde das Hilfeleistungsfahrzeug (HLF) alarmiert.

Aufgrund der nur ungefähren Ortsangabe im Alarmtext, hatte die Mannschaft bereits bei der Anfahrt Ausschau nach einem Hochstand gehalten. Das Objekt, das sich im Bereich der Maria Lourdes Kapelle befand, war mit dem Einsatzfahrzeug leider nicht direkt erreichbar.

Man entschied daher, die benötigten Ausrüstungsgegenstände zu Fuß an die Einsatzstelle zu tragen.

Um die Person aus dem engen Hochstand zu retten, wurden zwei Teile einer Steckleiter verbunden und an den Hochstand gesichert. Anschließend wurde der Verletzte mittels Korbschleiftrage aus dem Hochstand über die Leitern herunterbefördert.

Teil 2 – 15:00 Uhr

Nach einer kurzen Pause im Feuerwehrhaus, bei dem es die Möglichkeit zur Stärkung gab, folgten zwei weitere fordernde Übungen

Übung 3 – Auslösung Brandmeldeanlage, Volksschule Enzersfeld

Bei dieser Übung hatten das MTF und das HLF mit dem Meldebild „B1 Gefahrenmeldeanlage – Brand, Volksschule Enzerseld“ zu kämpfen. Bereits bei der Ankunft des ersten Fahrzeugs, machte eine Lehrerin winkend auf sich aufmerksam. Sie schilderte, dass insgesamt vier Kinder sowie ein Elektriker, der gerade am Dachboden zu tun hatte, vermisst werden.

Umgehend verschafften sich der Einsatzleiter und der Gruppenkommandant Zugang zum Feuerwehrbedienfeld. Darauf konnten sie auslesen, dass der Melder 78/7 ausgelöst hatte. Nachdem der entsprechende Melder im Brandschutzplan gefunden wurde, wurde mit der Suche der vermissten Personen begonnen. Kurze Zeit später konnten zwei und wenige Minute später, die weiteren zwei Kinder unversehrt gefunden werden. Sie wurden an das Lehrpersonal übergeben.

Als komplizierter stellte sich die Suche nach dem vermissten Elektriker dar. Neben der Orientierung am Dachboden, erschwerte das Gewicht von über 130 kg der verletzten Person den Transport raus aus der Schule.

Nachdem alle Personen gerettet wurden, setzte der Einsatzleiter die Brandmeldeanlage zurück und achtete darauf, ob der Melde erneut ausschlägt – zum Glück nicht!

Zum Schluss wurden noch einige organisatorische Anforderungen abgearbeitet und eine kurze Besprechung, bei der auch die Direktorin der Volksschule answesend war, abgehalten.

Übung 4 – Austritt von Flüssigkeiten, Kläranlage Enzersfeld

Auf der Kläranlage hatte die Mannschaft des RLFs mit einer eingeklemmten Person unter einem Anhänger zu tun. Hinzu kam, das ein Fass undicht war und zusätzlich abgedichtet werden musste.

Da schon etwas Flüssigkeit ausgetreten war, wurde der naheliegende Kanaldeckel ebenso abgedichtet.

Unter Einsatz von Atemschutz, Hebekissen, Holzstaffeln und einigen weiteren Ausrüstungsgegenständen, wurde die Aufgabe professionell gelöst!

Verzögerung aufgrund eines echten Einsatzes

Kurz vor Alarmierung des 3. Teils erreichte den Kommandant ein Anruf, dass es im Bereich der Kirchengasse aus einem Kompost rauche. Wenige Augenblicke später fuhr das RLF die Einsatzadresse an und konnte den kleinen Brand mit Wasser löschen. Da die Besitzer nicht zu Hause waren, konnte durch aufmerksame Nachbarn und ein schnelles Ausrücken der Enzerfelder Feuerwehr, Schlimmeres verhindert werden!

Teil 3 – 16:30 Uhr

Übung 5 – Verkehrsunfall mit mehreren PKW, einem LKW, einem Radfahrer sowie mehreren Verletzten

Der Gedanke hinter dem Übungsnachmittag ist neben dem Wissensaufbau und der Kameradschaftspflege auch der kontinuierliche Anstieg der Komplexität.

Während die ersten beiden Blöcke von kleineren Mannschaften bewältigt werden konnten, war beim letzten Szenario die Anwesenheit aller Kameraden gefordert.

In der Satzgasse, nicht weit vom Feuerwehrhaus entfernt, kam es zu einem Verkehrsunfall mit mehreren PKWs, einem LKW und mehreren – teils eingeklemmten – Personen. Auch ein Fahrradfahrer war involviert.

Beim Eintreffen der ersteintreffenden Einsatzkräfte erkundeten der Einsatzleiter und die jeweiligen Gruppenkommandanten das Geschehen und weisten den Fahrzeugen ihre Positionen zu.

Bereits während der Ersteinschätzung traf auch die Freiwillige Feuerwehr Königsbrunn ein. Umgehend wurde eines der Unfallfahrzeuge in die Hände der Nachbarfeuerwehr übergeben.

Die Mannschaft des Rüstlöschfahrzeugs kümmerte sich unverzüglich um die Betreuung der eingeklemmten Person unter einem Hinterreifen des LKWs. Man setzte auf die bewährte Methode mit Hebekissen und Unterlagsmaterial.

Bei der Rettung der Person aus dem LKW entschied sich die Enzersfelder Mannschaft für die Rettungsplattform, die sie am Dach des RLFs mitführen. Dadurch kann man den Höhenunterschied zwischen Straße und Fahrerkabine problemlos ausgleichen und auf der gleichen Ebene arbeiten. Mittels Spineboard konnte der verletzte Fahrer schlussendlich an die Rettung übergeben werden.

Die Kameraden aus Königsbrunn sowie das zweite Enzersfelder Fahrzeug mussten währenddessen mehrere eingeklemmte Personen aus zwei Fahrzeugen schneiden. Hier kam je ein hydraulischer Rettungssatz zum Einsatz.

Neben diesen Hauptaufgaben gab es noch zahlreiche weitere Tätigkeiten, die von der Mannschaft bewältigt werden mussten. Dazu gehörten die Betreeung und Begleitung der verletzten Personen oder das Binden von ausgetretenen Flüssigkeiten.

Versorgen, aufräumen und Ordnung schaffen

Nachdem alle Personen versorgt waren, kümmerte sich die Mannschaft gemeinsam um den Abtransport der Übungsautos sowie das Versorgen der Fahrzeuge.

Im Feuerwehrhaus versammelt, wurde die letzte Übung gemeinsam nachbesprochen. Neben Dankesworten an die Statisten, Unterstützer und die Mannschaft, hob Unterabschnittskommandant HBI Bernhard Hermann die hervorragende Zusammenarbeit der letzten Jahre zwischen den Feuerwehren Enzersfeld und Königsbrunn hervor. Dies wurde freilich auch von den Kommandanten der beiden Feuerwehren Enzersfeld und Königsbrunn positiv angemerkt.

Ein weiterer Dank ging an die Firma Erdbau & Abbruch Truhetz aus Königsbrunn für das Bereitstellen des LKWs.

18:00 Uhr – Gemeinsames Abendessen und Kameradschaftspflege

Pünktlich traf das Essen – Schnitzel mit Salat – im Feuerwehrhaus ein, sodass sich alle Beteiligten nach einem langen und anstrengenden Tag ausreichend stärken konnten.

Weitere Fotos

Zahlreiche weitere Fotos finden sich auf der Website der Freiwillige Feuerwehr Enzersfeld!

https://www.ff-enzersfeld.at/staffeluebung-2025

Fotos & Bericht: Freiwillige Feuerwehr Enzersfeld

Staffelübung in Enzersfeld
Staffelübung in Enzersfeld 800 532 Bezirksfeuerwehrkommando Korneuburg

Der 12. Oktober, ein sonniger Samstag im Herbst, stand bei der Freiwilligen Feuerwehr Enzersfeld ganz im Zeichen der Feuerwehr!

Bereits zum vierten Mal hatten die Kameraden die Möglichkeit, an insgesamt drei Übungen, die ab 13:30 Uhr stattfanden, teilzunehmen. Dabei stand ihnen frei, an allen Übungen teilzunehmen oder zwischendurch zu den Szenarien um 15:00 bzw. 16:30 Uhr einzusteigen.

Nachdem sich eine Vielzahl der Mannschaft gegen 13:00 Uhr im Feuerwehrhaus eingefunden hatte, begann Oberbrandmeister (OBM) Roman Eichberger – in seiner Position des 1. Zugskommandanten – die Mannschaft grob einzuteilen. Hier wurden z.B. die Maschinisten und Gruppenkommandanten der beiden Fahrzeuge aufgrund ihrer Ausbildung definiert.

Pünktlich um 13:30 Uhr ging die Alarmierung auf die Fahrzeug-Tablets ein!

Teil 1 – 13:30 Uhr

Übung 1 – Gestürzter Radfahrer im Wald

Um dieses Szenario hatte sich die Mannschaft des HLFs zu kümmern. Ein Radfahrer sei im Wald zu Sturz gekommen und benötigt rasche Hilfe. Einsatzadresse lautete „Bründelweg“. Glücklicherweise wurden in der Alarmierung die genauen Koordinaten übermittelt, sodass man sich rasch einen Anfahrtsweg überlegen konnte.

An der Einsatzstelle suchte der Gruppenkommandant Sachbearbeiter (SB) Lukas Niedermayer den genauen Unfallort. In der Zwischenzeit machten sich auch zwei weitere Kameraden auf den Weg, um die undurchsichtige Waldstelle besser abzudecken und schneller reagieren zu können.

Unter anhaltendem Funkverkehr wurde laufend Ausrüstung an die Unglücksstelle gebracht. Da der Radfahrer in einem Graben zum Liegen kam, musste sich die Mannschaft an einem Baum gegensichern.

Anschließend wurde der Verletzte mittels Korbschleiftrage zurück zum Fahrzeug gebracht. Der Abstieg stellte sich aufgrund der unwegsamen Gegebenheiten im Wald als äußerst herausfordernd und schweißtreibend heraus!

Übung 2 – Radfahrer unter PKW

Zu dieser Einsatzadresse wurde das Rüstlöschfahrzeug (RLF) des Fuhrparks alarmiert. Die Kameraden fanden eine eingeklemmte Person unter einem Fahrzeug vor.

Unverzüglich wurde die Unfallstelle abgesichert sowie das Fahrzeug gegen Wegrollen und Einfedern befestigt.

Anschließend wurde die Person rasch durch den Einsatz von Hebekissen befreit!

Teil 2 – 15:00 Uhr

Nach einer kurzen Pause im Feuerwehrhaus, bei dem es die Möglichkeit zur Stärkung gab, ging es mit zwei Brandeinsätzen weiter:

Übung 3 – Fahrzeugbrand am Parkplatz der Volksschule Enzersfeld

Aus unbekannter Ursache kam es zu einem Vollbrand eines PKWs im Bereich der Volksschule Enzersfeld.
Bestens dafür geeignet, rückte das RLF mit seinem 2000 Liter Wasser und 200 Liter Schaummitteltank zum Einsatz aus.

Bereits auf der Anfahrt rüstete sich ein Atemschutztrupp aus. Begonnen wurde ein Löschangriff mit einem C-Hohlstrahlrohr und Wasser. Nachdem der Brand gelöscht war, wurde das Fahrzeug aufgrund unterschiedlicher Flüssigkeiten und um ein erneutes Entzünden zu verhindern, mit Schaum geflutet. Hier kam das Mittelschaumrohr zum Einsatz!

Übung 4 – Brand zweier Holzhaufen im Bereich der Kläranlage Enzersfeld

Das Hilfeleistungsfahrzeug (HLF), welches kein Wasser mit sich führt, wurde ebenso zu einem Brand alarmiert. Da sich am Areal der Kläranlage eine ortsfeste Saugstelle befindet, wurde vom Einsatzleiter beschlossen, mittels Tragkraftspritze von dieser anzusaugen.

Anschließend kümmerten sich zwei Atemschutzgeräteträger um das Löschen beider Haufen.

Teil 3 – 16:30 Uhr

Übung 5 – Verkehrsunfall mit einem LKW, zwei PKW und mehreren eingeklemmten Personen

Um halb fünf erfolgte die Alarmierung zu einem schweren Verkehrsunfall im Bereich der Scheunenstraße/Abt-Bonifaz-Straße. Aufgrund des großen Ausmaßes, wurden zu dieser Übung auch die Freiwillige Feuerwehr Königsbrunn sowie das Rote Kreuz hinzugerufen.

Kurz nach Eingang des Notfalls traf bereits das erste Enzersfelder Fahrzeug an der Unfallstelle ein.
Einsatzleiter OBM Roman Eichberger und sein Gruppenkommandant OBM René Reichmann erkundeten die Fahrzeuge koordiniert und verschafften sich so einen Überblick über die Lage, die Anzahl der beteiligten Personen und die Verletzungen der betroffenen Unfallopfer.

Da es direkt beim Geschehen kräftig rauchte, wurde umgehend einer Löschleitung vom RLF gelegt. Zeitlich kümmerte sich ein weiterer Trupp um die Bereitstellung des hydraulischen Rettungssatzes und der Bestückung der Bereitstellungsplane.

Wenige Augenblicke später traf auch die Freiwillige Feuerwehr Königsbrunn ein. Bei der Übergabe zwischen dem Einsatzleiter Enzersfeld und den Gruppenkommandanten aus der Nachbarfeuerwehr ging folgende Aufgabeneinteilung hervor:

KLFA-T (Kleines Löschfahrzeug mit Allrad und Tunnelausrüstung):

Da es insgesamt vier verletzte/eingeklemmte Personen gab, unterstützte ein Teil der Königsbrunner Mannschaft mit ihrem hydraulischen Rettungssatz und kümmerte sich um die Betreuung bzw. Rettung der Personen. Zusätzlich wurde auch gemeinsam an Rettungsaktionen gearbeitet!

HLFA-2000/100 (Hilfeleistungsfahrzeug 2 mit 2000 Liter Wasser und 100 Liter Schaummittel):

Die Mannschaft des Hilfeleistungsfahrzeugs 2 musste einen auslaufenden Tank abdichten und die ausgelaufene Flüssigkeit ordnungsgemäß binden. Da das Plastikfass kaum abdichten ging, entschieden sie sich für ein Umpumpen in eine Auffangwanne. Zusätzlich wurde ein Löscheimer untergestellt sowie einen Plane untergelegt.

Bei Verkehrsunfällen mit Personen ist grundsätzlich auch die Rettung fixer Bestandteil der Einsatzorganisationen vor Ort. So auch bei unserer Staffelübung!

Rotes Kreuz der Bezirksstelle Korneuburg

Kurz nach der Alarmierung um 16:30 Uhr traf auch das Rote Kreuz mit zwei Fahrzeugen ein.

Gemeinsam wurde die Rettung der eingeklemmten bzw. verletzten Personen untereinander besprochen. Nachdem die Unfallopfer von den Feuerwehren befreit waren, übernahmen die Helfer des Roten Kreuzes und kümmerten sich professionell um die weitere Betreuung.

Beobachter

Die Ausarbeitung der heurigen Übung lag diesmal beim Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Enzersfeld. Neben Kommandant OBI Christof Eichberger, BI Wolfgang Knie, V Daniel Musil und VM Gerhard Schwarz war auch Unterabschnittskommandant HBI Bernhard Hermann den ganzen Nachmittag über dabei!

Auch das Rote Kreuz hatte bei der letzten Übung eine Beobachterin ausgewählt, die vor allem den Ablauf ihres Teams sehr genau beobachtete.

Resümee & Danksagung – 18:00 Uhr

Nachdem alle Fahrzeuge versorgt waren und die Unfallfahrzeuge von den Fahrbahnen entfernt wurden, versammelten sich die Mannschaften im Feuerwehrhaus Enzersfeld.

Während die Feuerwehren in der Fahrzeughalle Platz nahmen, führte das Rote Kreuz ihre Nachbesprechung im Schulungsraum unseres Hauses durch.

Im Zuge der Feuerwehr-Nachbesprechung kamen die jeweiligen Einsatzleiter/Gruppenkommandanten zu Wort und blickten noch einmal fachlich auf die vergangenen Einsätze bzw. den gemeinsamen Nachmittag zurück.

Besonders hervorgehoben wurde die gute Zusammenarbeit der beiden Feuerwehren und die gute Koordination mit dem Roten Kreuz!

Bei einem gemeinsamen Abendessen aller Beteiligten mit Schnitzel und Salat gab es noch die Möglichkeit, sich gegenseitig auszutauschen und zu plaudern.

Auf der Website der Freiwilligen Feuerwehr Enzersfeld finden sich zahlreiche Fotos des eindrucksvollen Nachmittag: Staffelübung 2024

Bericht & Titelbild: Freiwillige Feuerwehr Enzersfeld

Staffelübung in Enzersfeld
Staffelübung in Enzersfeld 800 533 Bezirksfeuerwehrkommando Korneuburg

Unter dem Titel „Staffelübung“ fanden am Samstag, den 08. Oktober, mehrere groß angelegte Einsatzübungen in Enzersfeld statt!

Verteilt über den herbstlichen, aber sehr sonnigen Nachmittag wurden insgesamt drei Unterübungen mit unterschiedlichen Einsatzszenarien vom Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Enzersfeld geplant und koordiniert.

Den Kameradinnen und Kameraden der Wehr stand es frei, bei allen Übungen teilzunehmen, zwischendurch einzusteigen oder aber auch nur bei einer Einsatzübung mit zu wirken. Denn auch im Alltag und bei reellen Einsätzen wird sehr oft die private Tätigkeit umgehend unterbrochen, um Personen in Not zu helfen!

Nach der Besetzung der Gruppenkommandanten und der Einteilung der Mannschaft, wurde gegen 13:30 Uhr via Tablet, die in den beiden Fahrzeugen RLFA und HLFA installiert sind, alarmiert.

Teil 1 – 13:30 Uhr

Übung 1 – Person in Notlage

Als die freiwilligen Helfer wenige Augenblicke nach der Alarmierung bei der Volksschule Enzersfeld eingetroffen waren, fanden sie eine verletzte Person vor, dessen Finger in einer Blechdose steckte. Da die Kanten des Lochs, in der der Finger steckte, sehr scharfkantig waren, blutete die Dame bereits stark und Stand unter Schock.

Die Person wurde umgehend betreut, die Dose stabilisiert und mittels Blechschere aus der Dose befreit.
Zwischenzeitlich hatte der Einsatzleiter einen Funkruf zu einem Folgeeinsatz erhalten. Eine Person hätte sich bei Arbeiten auf einem Garagendach Verletzungen zugefügt und der Rettungsdienst benötige unsere Hilfe beim Retten des Betroffenen.

Martin Swoboda, der eingeteilte Einsatzleiter, reagierte umgehend und besetzte das Rüstlöschfahrzeug mit verfügbaren Kräften.

Nachdem die Person, dessen Finger in der Dose steckte, an den Rettungsdienst zur weiteren Abklärung übergeben wurde, fuhr auch das zweite Fahrzeug die neue Einsatzadresse auf der Manhartsbrunnerstraße an – wo es jedoch nicht lange sein sollte!

Übung 2 – Person auf Garagendach

Auf dem Dach einer Garage fand die Enzersfelder Mannschaft einen Mann vor, der sich bei Arbeiten einen Nagel durch den Schuh genagelt bzw. geschossen hatte. Da der Betroffene über starke Schmerzen klagte und unter Schock stand, wurde die Sicht durch eine Decke beschränkt und anschließend der Nagel unterhalb der Sohle mittels Eisensäge vorsichtig abgesägt.

Schlussendlich wurde der verletzte Mann sicher von dem ca. drei Meter hohen Dach gerettet und an die Rettungskräfte übergeben.

Übung 3 – Eingeklemmte Person

Geplant als Unterstützung der bereits auf der Manhartsbrunnerstraße im Einsatz stehenden Mannschaft, wurde das Hilfeleistungsfahrzeug 1 kurz nach dem Eintreffen zu einem Technischen Einsatz in die verlängerte Pfarrgasse gerufen.

Auf dem Gelände eines landwirtschaftlichen Betriebes wurde aus unbekannter Ursache eine Person unter dem linken Vorderreifen eines PKWs eingeklemmt.
Ein Kamerad, der vor kurzem seine Zeit beim Zivildienst beendet hatte, kümmerte sich umgehend um die Betreuung der Person.

Währenddessen wurde das etwas schief auf einer kleinen Schräge stehende Fahrzeug gegen ein unkontrolliertes Rollen gesichert.

Anschließend wurde das Fahrzeug Stück für Stück mittels Wagenheber angehoben und der Verletzte vorsichtig auf das Spineboard (stabile Kunststofftrage mit seitlichen Greifmöglichkeiten) gehoben.

Nachbesprechung

Nach Beendigung aller Einsätze wurden die Fahrzeuge im Feuerwehrhaus versorgt und wieder einsatzbereit gemeldet. Im Anschluss wurden Erfahrungen ausgetauscht und auf die insgesamt drei, teilweise parallel verlaufenden, Einsätze eingegangen.

Teil 2 – 15:00 Uhr

In einer kurzen Pause bestand einerseits die Möglichkeit, in den Übungsnachmittag einzusteigen und andererseits gab es die Möglichkeit, sich zu erholen bzw. sich mit Getränken und Mehlspeise zu stärken.

Übung 4 – Brand in Gewerbebetrieb

Übungsannahme war, dass bei der Fleischerei Scheiterer „die Selch durchgegangen“ war.

Sofort teilte sich die Mannschaft auf zwei Fahrzeuge auf und fuhr die Einsatzstelle von beiden Seiten – Hauptstraße und Mühlengasse – an. Da auf der Vorderseite des Geschäftes nichts zu sehen war, entschied auch das zweite Fahrzeug, ebenfalls die Hintereinfahrt anzufahren.

Bereits bei der Anfahrt konnte man große Rauchschwaden erkennen – somit wurde umgehend mit der Absicherung der Einsatzstelle begonnen. Die Mannschaft des RLFs kümmerte sich einstweilen um die Bereitstellung eines Atemschutztrupps, der Herstellung einer Löschleitung und der Aufgabe, sich Zugang zu den brennenden Objekten zu verschaffen.

Kurze Zeit später wurde erkannt, dass ein LKW unter Brand stand. Da die Löschleitung zu diesem Zeitpunkt natürlich bereits vollständig hergestellt war, konnte das Feuer schnell gelöscht werden!

Während der Brandursachensuche wurde bekannt, dass eine Person auf dem Gelände vermisst wird.
Schnell wurde die angrenzende Selchkammer ins Visier genommen, bei der sich der Verdacht auch bewahrheitete. Der Reserve-Atemschutztrupp des HLFs begann umgehend mit dem Innenangriff und konnte eine reglos am Boden liegende Person in den Verarbeitungsräumen auffinden und sofort an die frische Luft bringen.

Anschließend wurde der Brandherd, nämlich der Ofen der Selchkammer, aufgesucht und ausgeräumt bzw. gelöscht.

Die größte Erkenntnis dieser Übung war, dass das Um und Auf bei einem Einsatz dieser Dimension die Kommunikation ist! Ohne direkte Sicht und durch viele aufeinanderfolgende Ereignisse verliert man sehr schnell den Überblick. Dank der bereits in den Fahrzeugen besetzten Funkgeräte, konnte der Austausch zwischen dem Einsatzleiter, der Gruppenkommandanten und der Mannschaft dennoch aufrecht erhalten werden und so Schlimmeres verhindert werden!

Teil 3 – 16:30 Uhr

Auch hier kamen wieder nun verfügbare Kameraden hinzu, um an dieser Großübung teilzunehmen.

Apropos Großübung – der letzte Teil der heurigen Staffelübung hatte es in sich!

Übung 5 – Verkehrsunfall mit drei PKWs und mehreren eingeklemmten Personen

An der Einsatzstelle, der Kirchengasse, angekommen, fanden die Kameraden der Feuerwehr Enzersfeld ein Horrorszenario vor:

  • Ein angefahrener Radfahrer, liegend am Boden
  • Ein PKW mit vier Insassen, wobei die Beifahrerin durch die Windschutzscheibe zur Hälfte auf der Motorhaube lag
  • Ein PKW, mit einer eingeklemmten Person der mit einem Baum kollidiert war und senkrecht zum Stehen gekommen war
  • Ein PKW, ebenfalls mit einer eingeklemmten Person, der bereits anfing zu brennen.

Bei einem Einsatz dieser Art wird, sofern der Alarmgeber das Geschehen korrekt weitergibt, automatisch mindestens eine zweite Feuerwehr (eine „zweite Schere“, wie es im Fachjargon heißt) mitalarmiert. Diese „zweite Schere“ bezieht sich auf das hydraulische Rettungsgerät bestehend aus Schere, Spreizer und Stempel. So gilt das zweite Gerät als Ausfallhilfe bzw. die zweite Feuerwehr als Unterstützung!

Auch bei dieser Übung fand die Mannschaft echte Personen, geschminkt mit Verletzungen und in den Fahrzeugen eingeklemmt, vor. Die realen Verletzten konnten so im Vergleich zu sonst eingesetzten Übungspuppen Rückantworten auf Fragen geben, gaben Schreie von sich bzw. konnten sich nur eingeschränkt bewegen.

Wovon die Mannschaft nichts wusste ist, dass das Rote Kreuz – anders als bei den vorherigen Übungen nur angenommen – wirklich mit zwei Fahrzeugen an der Einsatzstelle eintraf. Auch der, in Enzersfeld wohnender, First Responder war umgehend vor Ort.

Der Einsatzleiter und die Gruppenkommandanten gaben umgehend nach der ersten Erkundung die Befehle zur Personenbetreuung, zur Brandbekämpfung mittels C-Rohr sowie der Bereitstellung des hydraulischen Rettungssatzes.
Bei einer so großen Anzahl an gleichzeitig ablaufenden Handlung ist höchste Konzentration bei allen Beteiligten gefordert. Glücklicherweise traf in der Zwischenzeit auch die Freiwillige Feuerwehr Königsbrunn ein, die sich um die Rettung der eingeklemmten Person im senkrecht stehenden PKW kümmerte – eine riesen Unterstützung für die ortsansässige Mannschaft!

Nachdem eine Person nach der anderen befreit werden konnte, wurden sie je nach Schweregrad der Verletzungen von Feuerwehrkameraden betreut oder direkt von der Rettung versorgt.

Der Ablauf seitens Rotes Kreuz wurde von Daniela Panek, Sanitätsmeister und Übungskoordinatorin beim Roten Kreuz Korneuburg, genauestens beobachtet.
Während die Rettungskräfte die Unfallstelle verließen und die Verletzten in das nächste „Krankenhaus“ fuhren, kümmerten sich die Feuerwehren um das Freimachen der Verkehrsflächen und die anschließende Reinigung.

Resümee & Danksagung! – 18:00 Uhr

Ein anstrengender, ereignisreicher Tag mit vielen individuellen Einsätzen, Herausforderungen, Erkenntnissen und tollem, kameradschaftlichem Zusammenhalt.

Zu Beginn mit eher kleinen, schnell durchführbaren Einsätzen, steigerte sich die Intensität zum Ende hin immer mehr. Einen professionellen Ablauf, ein eingespieltes Team und das Know-How aus den vielen Übungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte erkannte man jedoch durchwegs.
Bei einem abschließenden Essen im Feuerwehrhaus mit der Kameradin und den Kameraden aus Königsbrunn, den Kräften des Roten Kreuzes, den Darstellerinnen und Darstellern sowie den Helferinnen und Helfern bedankte sich Kommandant Christof Eichberger bei allen Beteiligten für den professionellen Ablauf recht herzlich!

Auch bei Thomas Knie, der mit seiner Kamera vor Ort war, bedankte man sich recht herzlich. Bei so vielen Eindrücken und gleichzeitig abgehaltenen Übungen wären eine Kamera bzw. ein Fotograf zu wenig gewesen.

Weitere interessante Fotos finden Sie auf der Website der Freiwilligen Feuerwehr Enzersfeld